26 Feb
26Feb

Schon seit meiner Kindheit frage ich mich, wieso es Menschen in meinem Umfeld gibt, die mich ständig kritisieren, mich piesacken, mich mobben oder mich demütigen. Immer wieder frage ich mich, wieso ich? Was habe ich diesen Menschen getan? Auch innerhalb meiner Familie kam es dazu. Meine Schwester, die mich immer ignorierte. Mein älterer Bruder, der sich nur für sich selber interessierte. Mein jüngerer Bruder, der jede Situation ausnützte zu seinen Gunsten. Meine Mutter, die bei jeder Gelegenheit in den Fokus setzen musste, wie naiv und unfähig ich doch bin. In diesen Momenten dachte ich mir immer; ‚He! Da sind noch andere Geschwister, die überhaupt nicht perfekt sind!’. Mein älterer Bruder musste Klassen wiederholen und war faul, obwohl er ein fotografisches Gedächtnis hat. Mein jüngerer Bruder machte ständig irgendwelche Dummheiten, in denen sogar ein paar Mal die Polizei involviert war. Wie es bei meiner älteren Schwester war, weiss ich nicht so genau. Da sie mich immer wieder anherrschte, dass ich weggehen soll, traute ich mich nicht, mit ihr zu sprechen. Auch im Erwachsenenalter lässt sie mich nicht an sich heran. In der Schule gab es immer wieder Schüler und Lehrer, denen ich nie gut genug war. Die Schüler mobbten mich und die Lehrer wollten sich bei meinen Eltern einschleimen. Als ich älter wurde und es nicht aufhörte, machte ich mir mal Gedanken dazu. Schliesslich musste es einen plausiblen Grund dafür geben. Ich für meinen Teil sah keine Gründe, über andere zu lästern oder über andere schlecht zu reden. Bis heute nicht. Schliesslich ist jeder für sich selber verantwortlich und ist dafür verantwortlich, was er oder sie tut. Wieso sollte ich mich darüber aufregen und sie verurteilen? Ursache und Wirkung. Das war mir schon immer klar. Alles was ich tue, kommt irgendwie wieder zu mir zurück - auf irgendeine Art und Weise. Ich wusste immer schon im Vorfeld, wie es ausgehen würde, wenn ich etwas im Sinn hatte, was sich nicht gut anfühlte. Wie ein Bumerang kam es mir vor. Oder jemand, der hinter mir stand und mir dann mit der flachen Hand auf den Hinterschädel schlug, so im Sinne: ‚Jetzt hast du es schon wieder getan! Wieso genau? Du wusstest ja, dass es nicht gut kommt!‘. Je stärker ich auswarf, desto schwungvoller und heftiger kam es zurück. So gewöhnte ich mir schon von klein auf an, alles richtig machen zu wollen. Anderen keinen Grund zu geben, mir den Bumerang kräftiger zurückzuwerfen. Ich gewöhnte mir an, immer ehrlich zu sein. Immer direkt zu sein (was auch nicht ganz so gut ankam…). Die Wahrheit zu sagen und freundlich zu sein. Trotzdem hörten viele in meinem Umfeld nicht auf, auf mir rumzuhacken oder mich zu kritisieren. 

Als ich die Ausbildung machte zur Dentalhygienikerin in Bern, hatte ich wieder Lehrerinnen, denen ich irgendwie nicht passte. Ich verstand die Welt nicht mehr. Jetzt war ich doch immer freundlich, zuvorkommend, lieb und stets hilfsbereit zu den Menschen und trotzdem wurde ich so behandelt!? Was passte denen nicht? Meine Nase? Mein Auftreten? Viele hackten so lange auf mir herum, bis ich kurz vor der Prüfung nur noch ein Häufchen Elend war. Ich piepste und druckste herum, wenn mich eine Ausbildnerin etwas fragte. Bis eine Expertin, die ich die ganze Ausbildungszeit nie als Ausbildnerin hatte, kurz vor der Prüfung voller Schrecken fragte, was mit mir geschehen war. Ich sei am Anfang der Ausbildung so selbstbewusst und fröhlich gewesen und nun höre sie kaum, was ich sagte. Ich müsse mich da unbedingt wieder fangen und selbstbewusster werden, sonst schaffe ich die Prüfungen garantiert nicht. Ich dankte ihr nach der Prüfung sehr dafür, weil sie mir da die Augen öffnete und mir so den Rücken stärkte, dass mein Selbstbewusstsein doch gar nicht so schlimm war. Im Gegenteil. Es gab immer wieder richtige Engel während meiner beruflichen Laufbahn, die mir halfen und mich unterstützten. Ich hätte das sonst alles nicht geschafft. Als die Ausbildung zur Dentalhygienikerin endlich zu Ende war, hatte ich Zeit, mich mit dem Thema zu beschäftigen. Ich las viele Artikel über das Mobben und die Gründe dahinter. Über die Spirituelle Welt. Über die Gesetze des Universums. Energie, die man aussendet und dann wieder empfängt. Sprüche wie: ‚So wie du in den Wald rufst, hallt es wieder zurück‘ oder ‚Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein‘ oder auch ganz schön; ‚Wer unhöflich ist, wird selbst unhöflich behandelt‘. Ich beschäftigte mich mit der Psychologie des Menschen. Hörte mir Dokumentationen über berühmte Persönlichkeiten an, die die Geschichte der Menschheit beeinflusst haben. Mir fiel auf, dass all diese Stars und Sternchen, Könige und Päpste, Genies und Professoren dieser Welt etwas gemeinsam hatten - sie waren bis zu einem gewissen Mass unbeliebt. Wieso? Weil sie ihr Ding gemacht haben. Weil sie sich nicht aufhalten liessen. Sie standen zu ihren Idealen und wurden dafür gehasst und ausgebremst. Viele mussten Jahrzehnte lang immer wieder gegen andere kämpfen, um den Frieden zu wahren. Wie auch Kaiser Ludwig, der Fromme, der sich in seiner Regentschaft immer um Frieden bemühte - was immer wieder zerschlagen wurde, da er als schwach angesehen wurde. Was auch spannend war, dass so ziemlich jeder dieser Menschen immer Widersacher hatte. Sei es ein Verräter, der den König im Krieg der Spartaner verriet oder ein einfacher Mönch, der schlau genug war, den Papst soweit zu manipulieren, dass jener das tat, was der Mönch im Sinn hatte. Schaut man sich nur mal genau an, wie die Inquisition in Toledo in Spanien entstand. Bis zu 60’000 Menschen fielen dem Wahnsinn zum Opfer. Auch viele der Stars und Sternchen, die wir immer wieder in den Medien bewundern, haben Streit mit ihren Angehörigen. Prominente wie Jennifer Aniston oder Angelina Jolie. Die eine redet nicht mehr mit ihrer Schwester, die andere redete Jahre nicht mehr mit ihrem Vater. Auch fiel mir auf, dass diese Personen gemobbt und gepiesackt wurden. Lange, bevor sie berühmt waren. Nach meiner Ausbildung zum Erdenengel 2018, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Na klar! Ich weiss, wieso es diese Seelen gab, die mir so oft das Leben schwer machten! Das waren die Arschengel! Diese Seelen haben mit mir eine Vereinbarung getroffen, bevor sie und ich auf die Erde kamen. Sie versprachen mir, mich schlecht zu behandeln, damit ich erkennen konnte, um was es in meinem Leben geht und um mich selber zu finden. Dazu gibt es noch eine ganz schöne Kindergeschichte mit dem Titel: ‚Ich bin das Licht! Die kleine Seele spricht mit Gott‘, in der dies nochmals auf einfache Weise erzählt wird. Also überlegte ich mir, wer in meinem Umfeld ständig auf mir rumhackt, mich schlecht behandelt und was das mit mir gemacht hatte. Ich stellte fest, dass alles was mir widerfahren ist, gut und zu meinem Vorteil war. Auch wenn es in dem Moment, als es geschah, heftig auf mich gewirkt hatte. Wurde ich doch (meiner Meinung nach) grundlos angeschrien, beschimpft und gedemütigt. Doch all das macht mich zu dem, was ich heute bin. Ich bin unabhängig, innerlich stark, unbeugsam, überlegt und unbeeindruckt gegenüber Menschen, die von sich denken, sie hätten die Welt erschaffen. 

Ich bin nach wie vor freundlich und liebevoll zu allen, die mir begegnen. Auch wenn mir oft gesagt wird, dass ich einfach zu lieb sei. Ich werde mich - was das betrifft - nie ändern. Ich finde, es müsste viel mehr Menschen geben, die so sind. Freundlich, zuvorkommend, hilfsbereit und liebevoll. Schliesslich sind wir ALLE hier auf dieser Erde. Wenn ich jemandem auf der Strasse einfach so helfe ohne Hintergedanken, dann löse ich vielleicht etwas bei dieser Person aus. Wenn mich jemand anderes dabei gesehen hat, umso besser. Dann wird auch bei dem etwas ausgelöst. Jede Aktion, die verursacht wird, erzeugt eine Reaktion im Umfeld. Wenn mich meine Schwester an Silvester grundlos anschreit, weil sie frustriert in ihrem Leben ist, erzeugt das eine Reaktion. Die Gäste, die das fassungslos mitbekommen haben, werden sich ihre Sache über sie denken. Denen kann sie nun nichts mehr vormachen. Die kannten bis zu dem Zeitpunkt diese Seite an ihr nicht. Ich übrigens auch nicht. Doch für mich war es ein entscheidender Moment. Ich erkannte, dass sie sich, durch ihr Anschreien und Beleidigen, genau gleich verhielt, wie meine Mutter zu mir. Wieso? Weil ich erkennen musste, dass ich nicht mehr so behandelt werden MÖCHTE. Das Thema Wertschätzung war bis zu dem Zeitpunkt ein grosses Thema bei mir, dessen ich mir gar nicht bewusst war. Durch ihr Benehmen wurde mir klar, was ich bei mir selber ändern musste. Ihr Anschreien öffnete mir die Augen. Alles was ich aussende, strahlt genau gleich wieder zurück. Wie kann ich erwarten, dass mich andere mit Achtung behandeln, wenn ich es mit mir selber nicht tue? Wie kann ich von anderen erwarten, dass sie mich wertschätzen, wenn ich mich selber nicht wertschätze? So hat jeder Arschengel seine Aufgabe im Leben des Menschen. Die, die diese Aufgabe übernehmen, erhalten nur Respekt und Liebe von mir. Schliesslich haben sie sich bereit erklärt, dies zu tun, damit ich erkenne und handle. Für mich selber. Sie sind die Leidtragenden. Sie müssen damit rechnen, dass ich mich von ihnen abwende. Was viel schlimmer ist, als meine Rolle in dem Ganzen. Schliesslich liebt man sich, auch wenn es weh tut. 

Arschengel sollten nach getaner Arbeit eine Trophäe und ein Fest erhalten, das einem König Wert ist. Am liebsten würde ich zu jedem hingehen, der mich emotional so gepeinigt hatte, diesen umarmen und mich bedanken für die erfolgreiche Arbeit, die er oder sie geleistet hatte. 

Denn die, die am meisten leiden, sind die Arschengel.

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